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2018/03/26
Frankfurter Allgemeine - Warum Vincent van Gogh kreditwürdig ist

Der florierende Kunsthandel zieht auch Finanzinvestoren an. In einem Nischenmarkt für Darlehen dienen Kunstwerke als Sicherheit.

Nicht zuletzt nach der Finanzkrise haben Reiche und Superreiche ihre Liebe zu Kunstwerken entdeckt. Dies allerdings nicht mehr nur aus Freude an Bildern und Plastiken, sondern vermehrt als Mittel zur Diversifikation ihrer Finanzanlagen. Schätzungsweise rund 64 Milliarden Dollar werden heutzutage im Kunstmarkt rund um die Welt umgesetzt, Tendenz – nach zwei Schwächejahren – wieder steigend. In der aktuellsten Marktuntersuchung beziffern die Schweizer Großbank UBS und die Art Basel das Umsatzplus auf 12 Prozent im vergangenen Jahr. Mit einem Highlight: Das Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci brachte es im Auktionshaus Christie’s auf rekordhohe 450 Millionen Dollar.

Die aufblühenden Kunstmärkte haben eine ganze Reihe von Folgegeschäften zum Leben erweckt. Eines davon sind Darlehen, für die Kunstwerke als Sicherheit dienen. Die Darlehensnehmer verschaffen sich damit Liquidität – zum Kauf weiterer Gemälde, Grafiken und Plastiken, für betriebliche Investitionen, zur Überbrückung finanzieller Engpässe oder weitere Zwecke. Man kennt dies von Pfandhäusern, aber Kunst im Besitz von Millionären und Milliardären überfordert sie.